Du denkst von einem Menschen, der Dich kränkte, nicht gut, und dieser Gedanke lässt Dich nicht mehr los; ja er kann Dich schließlich krank machen, denn er verbraucht Deinen Geist und schädigt damit auch den Körper.
So musst Du leiden, weil Du das feindselige Denken des anderen zu dem Deinen gemacht hast. Er denkt von Dir wie Du von ihm, und so schädigt Ihr Euch beide und erhaltet somit beide die Schläge der unsichtbaren Kräfte. Leider tobt dieser Widerstreit entgegengesetzter Willensmächte um uns alle. Die Kunst, Feinde - bzw. ihre feindlichen Absichten - zu vergessen, ist deshalb eine Art Selbstschutz. Andauernd freundliches Denken verdrängt allmählich das Übelwollen.
Das Gebot Christi, Feinde zu lieben, besagt im Grunde, dass dem Gutdenken jene höhere Kraft innewohnt, die alle Schäden, welche Mißgunst oder Haß uns zuzufügen trachten, abwehren und verhindern kann. Prentice Mulford