Hemavato:
Woraus entstanden ist die Welt,
Wo kann da wieder ein sie gehn?
Die Welt ist angehangen wo,
Sie reibt woran sich immer auf?
Der Herr:
Aus Sechs entstanden ist die Welt,
In Sechs kann wieder ein sie gehn;
Die Welt an Sechs gehangen da,
Sie reibt sich immer auf an Sechs.
Hemavato:
Was ist das für ein Hangen hier,
Woran auf nur reibt die Welt?
O zeig' den Ausgang offenbar,
Der Leiden wie man ledig wird.
Der Herr:
Fünf Wunschgebiete kennt die Welt,
Gedenken noch als sechste dann:
Den Willen wer da von sich weist,
Der Leiden ledig wird er so.
Der Ausgang ist es aus der Welt,
Erwiesen wirklich offenbar:
Ich hab' es deutlich dir gezeigt,
Der Leiden wie man ledig wird.
Hemavato:
Wer kann da kreuzen wohl die Flut,
Entkommen übers Meer dahin:
Wo nichts man fassen, greifen kann,
Zu Grunde wer sinkt unter nicht?
Der Herr:
In Tugend tüchtig immer dar,
Gewitzigt, einig in sich selbst,
Im eignen Geiste sinnig sein:
So kreuzt man schwer gekreuzte Flut.
Von Liebreiz nicht mehr angelockt,
Entbunden aller Bande hier:
Wer Gnügelust versiegen ließ,
Zu Grunde sinkt ein solcher nicht.
aus
Die Reden Gotamo Buddhos
Sammlung der Bruchstücke
Lieder der Mönche und Nonnen
Wahrheitpfad (Dhammapadam)
übertragen von
Karl Eugen Neumann
Artemis-Verlag Zürich /
Paul Zsoslnay Verlag Wien
"Als Karl Eugen Neumann am 18. Oktober 1915, an seinem 50. Geburtstag, starb, war sein Lebenswerk so gut wie unbekannt,
die Mehrzahl der Gebildeten hatte noch kaum vom Vorhandensein authentischer Reden des Buddho gehört und noch gar nicht den Namen ihres ersten europäischen Übermittlers. Seither ist es anders geworden, heute wissen die Besten, was der Pāli-Kanon bedeutet und daß sie ihn in einer Übertragung besitzen, um die das deutsche Volk von den andern Nationen beneidet wird. Und heute ist es möglich geworden, die Mittlere Sammlung der Reden Gotamo Buddhos, die Karl Eugen Neumnann bereits 1895 bis 1901 übersetzte, zum zweitenmal erscheinen zu lassen."
http://www.palikanon.de/majjhima/m_vorw_ken.htm
Orden *WhiteSnail*