Mein Leben, wem gleicht es?
Dem einsam wachsenden Beifuß gleicht es.
Vom Herbstreif zerschnitten, von den Wurzeln gelöst
Treibt er weit im langen Winde dahin...
Vor langer Zeit war ich voll Feuer und ein Jüngling,
Jetzt bin ich alt geworden und still,
nach außen hin freilich nur einsam und still, denn
im innern Herzen blieb alles sprudelnd im Fluss.
Dürftig begegnete mir bisweilen mein Schicksal, bisweilen in Üppigkeit.
Gleichermaßen gelassen nahm ich Wohlergehen und Not hin.
Im Wohlergehen war ich ein riesiger Greif,
Der die Schwingen erhebt und bis an das blaue Gewölbe streift.
In der Not war ich ein Zaunkönig,
Dem ein Zweig genügte - er lässt sich's gefallen.
Wer sich auf diesen Weg versteht, er mag
Am Leibe Not leiden, sein Herz hat keine Not.
Bo Djü-I
Vom Herbstreif zerschnitten, von den Wurzeln gelöst
Treibt er weit im langen Winde dahin...
Vor langer Zeit war ich voll Feuer und ein Jüngling,
Jetzt bin ich alt geworden und still,
nach außen hin freilich nur einsam und still, denn
im innern Herzen blieb alles sprudelnd im Fluss.
Dürftig begegnete mir bisweilen mein Schicksal, bisweilen in Üppigkeit.
Gleichermaßen gelassen nahm ich Wohlergehen und Not hin.
Im Wohlergehen war ich ein riesiger Greif,
Der die Schwingen erhebt und bis an das blaue Gewölbe streift.
In der Not war ich ein Zaunkönig,
Dem ein Zweig genügte - er lässt sich's gefallen.
Wer sich auf diesen Weg versteht, er mag
Am Leibe Not leiden, sein Herz hat keine Not.
Bo Djü-I
Belleeer - 2011-07-02 11:11