Die Schwelle des Heiligtums
Er hat schon erreicht, dass durch die ständige Übung gewisse Nervenzentren, welche bis jetzt im latenten Zustand waren, allmählich aktiv wurden. Sein geistiges Auge öffnet sich, er beginnt die Seele der Menschen zu sehen, den überall wirkenden Geist, die kosmischen Zusammenhänge. er versteht die symbolische Sprache der Bibel, der übrigen heiligen Bücher und der großen Mystiker. Plötzlich nimmt er wahr, daß seine Worte und Handlungen andere Folgen haben, als Äußerungen der Durchschnittsmenschen. Er merkt, daß größere Kräfte durch seinen Willen in Bewegung geraten als vorher, dass seine Worte eine solche durchschlagende Kraft besitzen, dass Leute, die sie gehört haben, sich nach Jahren daran erinnern. Er merkt, dass sich jedermann mit Vertrauen an ihn wendet, denn sie verspüren die Ausstrahlung der unpersönlichen Nächstenliebe, dass seine Gegenwart bei Menschen guten Willens das Gute, bei den Niedrigen das Böse hervorruft. Er merkt, dass in seiner Gegenwart die Maske von den Gesichtern der Menschen herabfällt! Er spürt an sich selbst, dass er nicht mehr zürnen kann, denn er sieht klar hinter jeder Handlung die Beweggründe, er versteht in so großem Masse alles, so dass er einsieht, es gibt keine bösen Menschen, nur Unwissende, und diese verrichten nur in ihrer Unwissenheit das scheinbar Böse.
aus "Was ist Magie?" von Yesudian - Haich, Drei Eichen Verlag
aus "Was ist Magie?" von Yesudian - Haich, Drei Eichen Verlag
Belleeer - 2009-05-17 10:10