Reaktanz...
auch hier >>>> ideal für Manipulatoren...
Literarische Beispiele für reaktantes Verhalten
Ein berühmtes Beispiel in der Literaturgeschichte stellt eine Episode der Figur des Tom Sawyer dar. Die Figur stellt allerlei Blödsinn an. Der Junge, der bei seiner Tante Polly wohnt, versetzt sie so immer wieder in Angst und Schrecken. Zur Strafe bekommt er immer wieder leidige Arbeiten aufgebrummt, die ihn zu Anstand und Ordnung erziehen sollen. Eines Tages wird er, an einem wunderschönen Sommertag, dazu verdonnert, den hauseigenen Zaun zu tünchen.
Als der erste Freund bei Tom vorbeischlendert, bleibt der Spott natürlich nicht aus. Doch unser Held lässt sich nicht beeindrucken: Wer will denn schwimmen, wenn er die Chance bekommt, einen Zaun zu streichen! Mit allem nur möglichen Enthusiasmus vertieft sich Tom Sawyer in die Arbeit, trägt hier einen Pinselstrich auf, beäugt dort eine noch nicht perfekt getünchte Stelle. Sein Freund Ben ist ungläubig - und wird neugierig. Ob er vielleicht nicht auch mal ein wenig pinseln dürfe? Tom Sawyer guckt skeptisch: Könne Ben das denn überhaupt gut genug? Seine Tante Polly sei sehr kritisch in solchen Dingen ... Ben wird nervös. Er habe einen Apfel, den er Tom schenken könne! Tom windet sich ein wenig, schließlich willigt er ein. Am Ende des Tages hat er mehrere seiner Freunde davon überzeugt, dass sie nichts lieber wollen, als diesen einen Zaun zu streichen.
Er hat seinem Freund eine Option der Freizeitgestaltung schmackhaft gemacht, auf die er nicht im Traum verfallen wäre - wäre sie nicht so schwer zu erreichen gewesen. Erst dadurch, dass Tom auf seine kritische Tante verwies und damit unterschwellig andeutete, nur die Besten würden eine solche Aufgabe bewerkstelligen, konnte er Ben überzeugen. Mehr noch, der Freund zahlte sogar dafür, die Arbeit zu tun. Den Zaun zu streichen, erscheint nun als etwas ganz Besonderes - und die Tatsache, dass Tante Polly nicht jeden diese Arbeit tun lässt, macht die Möglichkeit nur noch attraktiver. Die Handlung des Zaunstreichens war plötzlich eine exklusive Option.
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Die Geschichte von Romeo und Julia kann man ebenso bezogen auf die Reaktanztheorie interpretieren. Das Verbot und die sozialen Einschränkungen, die ihre Wahlfreiheit bezüglich eines Partners determinieren, macht sie füreinander umso attraktiver und motiviert sie, das Verbotene aufzusuchen. So haben sie, trotz des tragischen Endes, ihre Freiheit...
(oder vielleicht auch nur eine Illusion dieser Freiheit wiederhergestellt...)
Literarische Beispiele für reaktantes Verhalten
Ein berühmtes Beispiel in der Literaturgeschichte stellt eine Episode der Figur des Tom Sawyer dar. Die Figur stellt allerlei Blödsinn an. Der Junge, der bei seiner Tante Polly wohnt, versetzt sie so immer wieder in Angst und Schrecken. Zur Strafe bekommt er immer wieder leidige Arbeiten aufgebrummt, die ihn zu Anstand und Ordnung erziehen sollen. Eines Tages wird er, an einem wunderschönen Sommertag, dazu verdonnert, den hauseigenen Zaun zu tünchen.
Als der erste Freund bei Tom vorbeischlendert, bleibt der Spott natürlich nicht aus. Doch unser Held lässt sich nicht beeindrucken: Wer will denn schwimmen, wenn er die Chance bekommt, einen Zaun zu streichen! Mit allem nur möglichen Enthusiasmus vertieft sich Tom Sawyer in die Arbeit, trägt hier einen Pinselstrich auf, beäugt dort eine noch nicht perfekt getünchte Stelle. Sein Freund Ben ist ungläubig - und wird neugierig. Ob er vielleicht nicht auch mal ein wenig pinseln dürfe? Tom Sawyer guckt skeptisch: Könne Ben das denn überhaupt gut genug? Seine Tante Polly sei sehr kritisch in solchen Dingen ... Ben wird nervös. Er habe einen Apfel, den er Tom schenken könne! Tom windet sich ein wenig, schließlich willigt er ein. Am Ende des Tages hat er mehrere seiner Freunde davon überzeugt, dass sie nichts lieber wollen, als diesen einen Zaun zu streichen.
Er hat seinem Freund eine Option der Freizeitgestaltung schmackhaft gemacht, auf die er nicht im Traum verfallen wäre - wäre sie nicht so schwer zu erreichen gewesen. Erst dadurch, dass Tom auf seine kritische Tante verwies und damit unterschwellig andeutete, nur die Besten würden eine solche Aufgabe bewerkstelligen, konnte er Ben überzeugen. Mehr noch, der Freund zahlte sogar dafür, die Arbeit zu tun. Den Zaun zu streichen, erscheint nun als etwas ganz Besonderes - und die Tatsache, dass Tante Polly nicht jeden diese Arbeit tun lässt, macht die Möglichkeit nur noch attraktiver. Die Handlung des Zaunstreichens war plötzlich eine exklusive Option.
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Die Geschichte von Romeo und Julia kann man ebenso bezogen auf die Reaktanztheorie interpretieren. Das Verbot und die sozialen Einschränkungen, die ihre Wahlfreiheit bezüglich eines Partners determinieren, macht sie füreinander umso attraktiver und motiviert sie, das Verbotene aufzusuchen. So haben sie, trotz des tragischen Endes, ihre Freiheit...
(oder vielleicht auch nur eine Illusion dieser Freiheit wiederhergestellt...)
Belleeer - 2010-12-17 08:08