uns Rudolfo... "böser" Tucholsky...
„Rudolf Steiner, der Jesus Christus des kleinen Mannes, ist in Paris gewesen und hat einen Vortrag gehalten. […] Ich habe so etwas von einem unüberzeugten Menschen überhaupt noch nicht gesehen. Die ganze Dauer des Vortrages hindurch ging mir das nicht aus dem Kopf: Aber der glaubt sich ja kein Wort von dem, was er da spricht! (Und da tut er auch recht daran.) […] Wenns mulmig wurde, rettete sich Steiner in diese unendlichen Kopula, über die schon Schopenhauer so wettern konnte: das Fühlen, das Denken, das Wollen – das ‚Seelisch-Geistige‘, das Sein. Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen. Man sagt, Herr Steiner sei Autodidakt. Als man dem sehr witzigen Professor Bonhoeffer in Berlin das einmal von einem Kollegen berichtete, sagte er: ‚Dann hat er einen sehr schlechten Lehrer gehabt -!‘ Und der Dreigegliederte redete und redete. Und [der bekannte Journalist Jules] Sauerwein übersetzte und übersetzte. Aber es half ihnen nichts. Dieses wolkige Zeug ist nun gar nichts für die raisonablen Franzosen. […] Die Zuhörer schliefen reihenweise ein; dass sie nicht an Langeweile zugrunde gingen, lag wohl an den wohltätigen Folgen weißer Magie. Immer wenn übersetzt wurde, dachte ich über diesen Menschen nach. Was für eine Zeit -! Ein Kerl etwa wie ein armer Schauspieler […], Alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert … Und das hat Anhänger -! […] Der Redner eilte zum Schluss und schwoll mächtig an. Wenns auf der Operettenbühne laut wird, weiß man: Das Finale naht. Auch hier nahte es mit gar mächtigem Getön und einer falsch psalmodierenden Predigerstimme, die keinen Komödianten lehren konnte. Man war versucht zu rufen: Danke – ich kaufe nichts.“
– Kurt Tucholsky[82] aus wikipedia...
– Kurt Tucholsky[82] aus wikipedia...
Belleeer - 2010-05-07 19:19
noch was aus dem net
Nun beschreiben die vorherigen historischen Ereignisse einen Zeitraum von ca. 15 - 20 Jahren. Ab 1920 konnte man schon die ersten Ereignisse des Jazz und der Vergnügungstänze aus Amerika bemerken, und in diesen Zeitraum fallen die vielfach kritisierten Rassedarstellungen von Rudolf Steiner. Zu den neuen Tanztrends bermerkte er nur: ...wie überhaupt jetzt Neger allmählich in die Zivilisation von Europa hineinkommen! Es werden überall Negertänze aufgeführt, Negertänze gehüpft. (Zitat 1923) Diese Aussage weist offensichtlich auf einen von ihm beobachteten Trend hin der ja auch existierte. Das Wort Neger war damals keinesfalls abwertender Natur und wurde damals überall legitimiert verwendet; dies nur nebenbei. Dann aber eine andere Aussage, die er nicht "live" beobachten konnte, und welche er nur nach seinen geisteswissenschaftlichen Methoden an der damaligen schwarzen Befölkerungsschichte als Tendenz feststellen konnte: Er hat (der Schwarze) ...hat ein starkes Triebleben und Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben... (Zitat vom 3.3.1923) Wie gesagt, diese Behauptung konnten er nicht nach einer Beobachung machen, denn als Josepin Baker nach Europa kam, da war Rudolf Steiner schon verstorben (1925).
http://www.youtube.com/watch?v=wmw5eGh888Y (leider mit oberteil)
"Verdrängte Sexualität"...
der gute Steiner war wohl schon ein wenig merkwürdig...
"Genauso werden Kolleginnen, die gerne Hosen tragen, von "richtigen" Waldorflehrerinnen, die von Schülern frech "Anthropo-Tanten" genannt werden, immer gelobt, wenn sie einmal einen Rock tragen: Der Rock steht Ihnen ja so gut, Frau Y!" Das in dem wort "Anthropo-Tanten" mitschwingende Element des Asexuellen hat seinen Grund in der Verschiebung und Verdrängung körperlicher Sinnlichkeit zur Über-Sinnlichkeit. Die von Steiner postulierte Erziehungs-Kunst verwandelt sich durch diese, besonders an den erwähnten "Anthropo-Tanten" wahrnehmbare, Verschiebung unversehens in Erziehungs-Brunst: Je größer die Verdrängung der Sexulität, desto intensiver die pädagogische Brünstigkeit, eine Erscheinung, die an Staatsschulen weitaus seltener zu beobachten und eigentlich nur von Klosterschulen bekannt ist.
Besonders häufig finden sich unter den männlichen Vertretern der Anthroposophe hagere, asthenische, vertrocknet erscheinende Menschen, die den Körper in wesentliche Teilen zugunsten einer Vergeistigung abgetötet haben. Rudolf Steiner verkörperte diesen Typus in beinahe idealer Weise. Obwohl sein Leben relativ genau erforscht wurde, gibt es doch kaum Aussagen über sein Geschlechtsleben.
Es charakterisiert aber sowohl ihn als auch die ihn verehrende anthroposophische Gemeinde, wenn er über Sexualität und Erotik schreibt: "Wenn davon gesprochen werden muss in diesen Jahren (bis zum 20./21. Lebensjahr, d. V.), so ist es an sich schon etwas Krankhaftes."