In diesem Moment biss die Giftspinne zu.
Alice war urplötzlich klar, was sie die ganze Zeit gestört hatte, und es hatte nichts mit dem Paketzusteller zu tun gehabt. Nein, es ging um Arthur. Er hatte sie gestern gefragt, wann der Prescott eintreffen würde.
Zuvor hatte sie ihm zwar erzählt, dass sie sich ein Gemälde kaufen wolle aber den Namen des Künstlers hatte sie nie erwähnt. Sie hielt an der Schlafzimmertür inne. Ihre Hände wurden feucht. Falls er von selbst etwas über das Bild herausgefunden hatte, dann vielleicht auch über andere Aspekte ihres Lebens. Was war, falls die vielen Gemeinsamkeiten gelogen wären?
Falls er schon vorher gewusst hätte, dass sie diesen spanischen Wein mochte? Falls er nur deswegen bei der Weinprobe aufgetaucht war, weil er sich an sie heranmachen wollte? All die Restaurants, die sie beide kannten, die Reisen, die Fernsehserien...
Mein Gott, und jetzt führte sie einen Mann, den sie erst seit ein paar Wochen kannte, in ihr Schlafzimmer.
Völlig schutzlos...
Das Atmen fiel ihr schwer...
Sie zitterte.
"Oh, das Bild", flüsterte er und schaute an ihr vorbei. "Wie wunderbar."
Als sie seine ruhige wohltönende Stimme hörte, lachte Alice innerlich auf. Bist Du von allen guten Geistern verlassen? Sie musste Arthur irgendwann Prescotts Namen genannt haben. Ihre Verunsicherung schob sie beiseite. Beruhige dich. Du lebst schon zu lange allein. Denk an sein Lächeln, seine Witze. Er tickt so wie du...
Bleib locker.
Ein leises Lachen. Alice musterte das sechzig mal sechzig Zentimeter große Ölgemälde, die gedämpften Farben: ein halbes Dutzend Leute an einem Esstisch, die den Beobachter ansahen, einige belustigt, andere nachdenklich oder besorgt.
"Unglaublich", sagte er.
"Der Bildaufbau ist großartig. aber am besten hat Prescott die verschiedenen Gesichtsausdrücke eingefangen. Meinst du nicht?" Alice wandte sich zu ihm um.
Ihr Lächeln erstarb. "Was ist denn, Arthur? Was machst du da?" Er hatte sich beigefarbene Stoffhandschuhe übergestreift und griff soeben in die Tasche. Und dann sah Alice ihm in die Augen, die sich in dunkle kleine Punkte unter finsteren Brauen verwandelt hatten, in einem Gesicht, das sie kaum wiedererkannte.
aus
Der Täuscher
Jeffrey Deaver
http://www.amazon.de/Täuscher-Roman-Jeffery-Deaver/dp/3764502967
blanvalet
Nun, ich habe ähnliche SituationEn SEHR oft erlebt!
Alles angeblich Zufall! Auch die Aussage, ich hätte Glück gehabt!
Tja, was StimmVerzerrer, Nerds & Co. nicht alles können!!!
Zuvor hatte sie ihm zwar erzählt, dass sie sich ein Gemälde kaufen wolle aber den Namen des Künstlers hatte sie nie erwähnt. Sie hielt an der Schlafzimmertür inne. Ihre Hände wurden feucht. Falls er von selbst etwas über das Bild herausgefunden hatte, dann vielleicht auch über andere Aspekte ihres Lebens. Was war, falls die vielen Gemeinsamkeiten gelogen wären?
Falls er schon vorher gewusst hätte, dass sie diesen spanischen Wein mochte? Falls er nur deswegen bei der Weinprobe aufgetaucht war, weil er sich an sie heranmachen wollte? All die Restaurants, die sie beide kannten, die Reisen, die Fernsehserien...
Mein Gott, und jetzt führte sie einen Mann, den sie erst seit ein paar Wochen kannte, in ihr Schlafzimmer.
Völlig schutzlos...
Das Atmen fiel ihr schwer...
Sie zitterte.
"Oh, das Bild", flüsterte er und schaute an ihr vorbei. "Wie wunderbar."
Als sie seine ruhige wohltönende Stimme hörte, lachte Alice innerlich auf. Bist Du von allen guten Geistern verlassen? Sie musste Arthur irgendwann Prescotts Namen genannt haben. Ihre Verunsicherung schob sie beiseite. Beruhige dich. Du lebst schon zu lange allein. Denk an sein Lächeln, seine Witze. Er tickt so wie du...
Bleib locker.
Ein leises Lachen. Alice musterte das sechzig mal sechzig Zentimeter große Ölgemälde, die gedämpften Farben: ein halbes Dutzend Leute an einem Esstisch, die den Beobachter ansahen, einige belustigt, andere nachdenklich oder besorgt.
"Unglaublich", sagte er.
"Der Bildaufbau ist großartig. aber am besten hat Prescott die verschiedenen Gesichtsausdrücke eingefangen. Meinst du nicht?" Alice wandte sich zu ihm um.
Ihr Lächeln erstarb. "Was ist denn, Arthur? Was machst du da?" Er hatte sich beigefarbene Stoffhandschuhe übergestreift und griff soeben in die Tasche. Und dann sah Alice ihm in die Augen, die sich in dunkle kleine Punkte unter finsteren Brauen verwandelt hatten, in einem Gesicht, das sie kaum wiedererkannte.
aus
Der Täuscher
Jeffrey Deaver
http://www.amazon.de/Täuscher-Roman-Jeffery-Deaver/dp/3764502967
blanvalet
Nun, ich habe ähnliche SituationEn SEHR oft erlebt!
Alles angeblich Zufall! Auch die Aussage, ich hätte Glück gehabt!
Tja, was StimmVerzerrer, Nerds & Co. nicht alles können!!!
Belleeer - 2012-03-15 17:27
ich musste einmal zu einer kunst -begutachtung zu einer alten grässlichen frau
wozu , fragte ich.
sie blickte mich fest mit ihren punktartigen rattenaugen an. ihre augenbrauen waren zwei romanische rundbögen - für eine frau schienen sie mir viel zu buschig.
ihr parfum erinnerte an formaldehyd.
mir wurde leicht übel und ich hörte ihre stimme wie unter dein dicken tuch gedämpft : entspannen sie sich! blicken sie mir in die augen.
(tatsächliches ereignis...möchtest du mehr hören?)
übrigens...irgendwo hier wurde doch über gauck diskutiert...
http://www.der-postillon.com/2012/02/gauck-gauckt-gauckt-gaucks-gauck.html
Das ist auch noch was spannendes... ;o)))
wenn ich die Beiträge lese...
SOOOO viel HerzensSCHMALZ...
http://ichliebesieimmernoch.twoday.net/
ich hinterlasse Dir noch was bei Kamasutra I,
im Spiegel gab's was nettes zwängs der
ParallelWelten... :D
nice gegauckt...