Die Technik der "Enthaltsamkeit von Getreide", das von irdischer Natur, schwer und dick ist, im Gegensatz zu dem himmlischen und luftigen Qi, stellt auch nur mehr eine zusätzliche Methode dar und vermag keinesfalls, Langlebigkeit zu garantieren. Sie ist teil der Regeln, die die Ernährung bestimmen, und gehorcht der bereits in aller Ausführlichkeit im Huainan zi zum Ausdruck gebrachten Vorstellung, wonach die Art der Speisen, von denen sich ein Mensch nährt, seine Natur bestimmt; wer sich grob(stofflich) ernährt, ist aus grobem Material, wer sich von Qi oder Licht nährt, wird (selbst zu) Qi oder Licht; aus diesem Grund ernähren sich die Unsterblichen bei Zhuang zi und in den "Elegien aus Chu" (Chuci) auf derart ätherische Weise.

Die Enthaltsamkeit von Getreide ist eine Form des Fastens, die im Gegensatz zu anderen, bei denen sich der Adept von Qi oder Zauberformel ernährt, keinerlei Schwächung verursacht; sie verbessert sogar die Gesundheit und feit gegen Wind, Kälte und Gifte (was es erlaubt, große Mengen Wein zu trinken, ohne einen Rausch zu bekommen, dies eine Eigenschaft der Heiligen). In einigen Schriften findet dies in der Weise Ausdruck, dass gesagt wird, auf diese Weise ließe sich die Ernährung der "drei unheilvollen Würmer" verhindern, deren gewöhnliche Nahrung Getreide darstellt. Zudem steigert diese Technik die Wirkung der Aufnahme der "großen alchemistischen Medizin". Sie besteht darin, den Verzehr von Getreide einzustellen, dieses zugleich aber durch die Aufnahme bestimmter mineralischer Drogen zu ersetzen.

Geschichte des Taoismus
von Isabelle Robinet
Diederichs Gelbe Reihe

Jan Kiu sprach:
"Nicht dass ich des Meisters Lehre nicht liebe,
aber meine Kraft reicht nicht aus dafür."

Der Meister sprach:
"Wem seine Kraft nicht ausreicht, der bleibt auf halbem Wege
liegen, aber du beschränkst dich ja von vornherein selber."

Kungfutse