Samstag, 27. Oktober 2012

Ameisen, Epikur und die MedusenSCHNECKE...

Versuche, das Denken zu erklären...

Das Ziel der AI: die Überbrückung der Kluft zwischen Kognition und Subkognition

Lassen sie mich endgültig zum letzten Mal klarstellen, wieso das im kompletten Gegensatz zu Standard-Computerprogrammen steht. In einem normalen Programm kann man jede einzelne Operation auf der Ebene der Bits erklären, indem man "nach oben" zur obersten Programmebene schaut. Man kann einen Funktionsaufruf von oben nach unten verfolgen: Subroutinen kommen zum Aufruf, die anderen Subroutinen aufrufen, die die spezielle maschinensprachliche Routine aufruft, die diese Wörter gebraucht und in der dieses besondere Bit steckt. Somit gibt es auf einer hohen Ebene eine globalen Grund, warum dieses besondere Bit manipuliert wird.

Im Gegensatz dazu ist in einer Ameisenkolonie der Streifzug einer speziellen Ameise keineswegs die Ausführung eines bestimmten globalen Zwecks. Er kann nicht im Rahmen der Ziele des gesamten Ameisenstaates ausgelegt werden. Nur wenn viele solche Aktionen auf einmal betrachtet werden, zeigt sich ihre statistische Qualität und erweist sich dann als etwas, das einen Zweck hat oder auslegbar ist. Von Ameisen ausgeführte Aktionen sind nicht die "maschinensprachliche Übersetzung" eines bestimmten "Programms auf Kolonie-Ebene". Eine einzelnde Ameise ist unwesentlich; selbst in großen Mengen sind Ameisen entbehrlich. Es kommt allein auf die Statistik an: Dank ihrer bewegt sich die Information auf einer viel höheren Ebene als der der Ameisen. Das gleiche läßt sich von den neuralen Zündungen im Gehirn sagen. Von der Architektur der meisten gegenwärtigen AI-Programme lässt sich das allerdings nicht behaupten.

P10103201

Die Genese mathematischer Inspirationen des Henri Poincaré:


Gestatten Sie mir einen groben Vergleich. Stellen Sie sich die zukünftigen Elemente unserer Kombinationen *vollausgereifte Ideen* als etwas vor, das Ähnlichkeit mit den verbundenen Atomen bei Epikur hat. Während der vollkommenen Muße des Geistes sind die Atome bewegungslos; sie hängen sozusagen fest an der Wand; diese vollkommene Ruhe kann sich so vielleicht um eine unbestimmte Zahl verlängern, ohne dass sich die Atome treffen, und folglich, ohne daß untereinander Zusammenschlüsse stattfinden.

Andererseits werden während einer Periode offenkundiger Ruhe und unbewußter Arbeit manche von ihnen von der Wand gelöst und in Bewegung gesetzt. Sie schießen blitzschnell in alle Richtungen durch den Raum (ich war drauf und dran, durch das Zimmer zu sagen), in dem sie eingeschlossen sind, wie z. B. ein Mückenschwarm oder, wenn man einen gelehrten Vergleich vorzieht, wie die Moleküle eines Gases in der kinematischen Theorie von Gasen. Sie prallen dann aufeinander, was möglicherweise neue Kombinationen erzeugt...

Nun hat sie unser Wille nicht aufs Geratewohl ausgesucht; er verfolgte damit ein perfekt determiniertes Ziel. Die mobilisierten Atome sind deshalb keinesfalls irgendwelche Atome, sondern solche, von denen wir vernünftigerweise die gewünschte Lösung erwarten dürfen. Wenn die mobilisierten Atome aufeinanderprallen, passiert es infolge der Zusammenstöße, dass sie dann untereinander oder mit anderen Atomen, die in Ruhe sind, gegen die sie aber auf ihrer Bahn stoßen, Kombinationen eingehen.

Ich bitte sie nochmals, haben Sie Nachsicht mit meinem sehr groben Vergleich, aber ich weiss mir eben nicht anders zu helfen, als meine Gedanken auf diese Weise verständlich zu machen.

P1010160

Aus etwas jüngerer Zeit stammt das folgende Zitat aus dem Buch Die Meduse und die Schnecke des Biologen Lewis Thomas:

In jedem wachen Moment ist der Kopf des Menschen mit Gedankenmolekülen gefüllt, die man Begriffe nennt. Der Geist besteht aus dichten Wolken dieser Strukturen, die auf Geratewohl von Ort zu Ort fließen, zusammenstoßen, abprallen und wieder zusammenstoßen. Sie hinterlassen zufällige Zickzackbahnen nach Art der Brownschen Bewegung. Sie sind kleine runde Gebilde mit kleinen Auswüchsen, die zu anderen Gedankenteilchen mit ähnlichen Rezeptoren passen oder dort einrasten. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Begriff auf einen zu ihm passenden anderen trifft, bei dem er Anker werfen kann, ist zunächst verschwindend gering, und normalerweise geschieht nichts.

Aber wenn der Geist etwas erwärmt wird, beschleunigt sich die Bewegung und es gibt mehr Bewegungen. Die Wahrscheinlichkeit steigt.

Die Rezeptoren sind verzweigt und komplex. Ihre Konfiguration ist sehr variabel. Damit ein Begriff zum anderen passt, ist es nicht notwendig, dass die innere Struktur beider identisch ist. Nur das äußere Signal zählt beim Anlegen. Wenn sich jedoch zwei Begriffe verknüpft haben, wird aus ihnen ein kleines Gedächtnis. Ihre Bewegung ändert sich. Jetzt treiben sie nicht mehr aufs Geratewohl durch die Gänge des Geistes, sondern bewegen sich in geraden Linien. Sie drehen und wenden sich auf der Suche nach weiteren Partnern. Das Ankerwerfen geht weiter, Paare koppeln sich an Paare, es bilden sich Aggregate. Diese verhalten sich wie lebende, zielstrebige Organismen. Sie machen Jagd auf neue Dinge, zu denen sie passen könnten, schnüffeln nach geeigneten Rezeptoren, schnappen nach allem, drehen jedes Stück hin und her. Sie werden größer und probieren alles, was wenigstens entfernt passt, kleben es an sich, hängen es an ihrer Oberfläche auf, wo immer es Platz gibt. Sie werden wie Seetiere, die überall mit anderen Wesen dekoriert sind, die mit ihnen in Symbiose leben.

In diesem Stadium der Entwicklung nimmt jede dieser Massen verknüpfter Begriffe, gleichzeitig Erinnerung und Suche, eine feste Umlaufbahn an. Sie schwingt in langen elliptischen Schleifen um den Mittelpunkt des Geistes und dreht sich dabei langsam um ihre Achse. Jetzt ist sie ein Gedanke geworden.

via
Douglas R. Hofstadter Metamagicum
Fragen nach der Essenz von Geist und Struktur
Klett-Cotta


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