Das Weg-Kapitel
Der beste Weg ist der des Heils,
Die beste Wahrheit die des Leids,
Der Dinge bestes Heiligkeit,
Der beste Mensch der Sehende.
Ja, dieser ist der wahre Weg,
Kein andrer macht das Auge rein;
In seiner Fährte schreitet hin,
So blendet ihr den Herrscher Tod.
In seiner Fährte vorschreitend
Macht ihr ein Ende allem Leid;
Verkündet ward von mir der Weg,
Erkannt die Ebbung aller Qual.
Ihr selbst müßt streben heißen Sinns,
Die Buddhos sind Verkünder nur;
Den Standhaften, den Weisen wird
Erlösung aus dem Todesreich.
"Das ganze Sein fließt immerfort" -
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zur Läuterung.
"Das ganze Sein ist flammend Leid"-
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zu Läuterung.
"Die ganze Welt ist wesenlos" -
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zu Läuterung.
In Kampfesnöten ohne Kampfesneigung,
Jung, kräftig, und doch schwach und matt und lässig,
Verzagten, trägen Denkens und Entschließens,
Nicht findet weise der Bequemliche den Weg.
Die Rede wahrend, wahrend die Gedanken,
Bewahr' vor allem Bösen auch dein Handeln;
Hast die frei Tatengänge du geläutert,
magst du gelangen auf den Weg der Heiligen.
Der Weisheit Vater ist der Ernst,
Der Leichtsinn ist der Weisheit Tod;
Erkenne wohl den Scheideweg:
Da winkt der Tod, das Leben dort,
Und wähle standhaft jenen Pfad,
Wo deine Weisheit wachsend steigt.
Den Willen fället, nicht den Wald,
Im Willenswalde wohnet Graus;
Habt diesen Wald ihr ganz gefällt,
Dann, Jünger, seid ihr willenslos.
(Begierde, Wunsch, Wille =
wunschlos, erlöschen, erlöst)
So lang vertilgt nicht ist die Willensgier,
Ganz, ohne kleinsten Rest, des Mannes zum Weibe,
So lang auch bleibet er gebunden,
Wie an die Mutterkuh ein säugend Kalb.
Entreiß' dir alle Eigenliebe,
Wie man im Herbste Spargellotus auszieht;
Vollende die Erlösung, das Naibbanam,
Das der Vollkommene verkündet hat.
"Hier werde ich die Regenzeit
Und dort den Sommer zubringen":
So plant und überlegt der Tor,
Der Zwischenfälle denkt er nicht.
Wem Weib und Kind und Haus und Hof
Betörend fesseln jeden Sinn,
dem naht, wie Hochflut überfällt
Ein schlafend Dorf, der jache Tod.
Die Kinder bieten keinen Schutz,
Die Eltern nicht, die Brüder nicht,
Keine Freund und kein Genosse hilft,
Wann uns der Tod ergriffen hat.
Wer dies als notwendig erkennt,
Der Weise, treu der Ordeszucht,
Wird klären binnen kurzer Zeit
Den Weg, der zum Nibbanam führt.
aus Die Reden Gotamo Buddhos, Sammlung der Bruchstücke, Lieder der Mönche und Nonnen, Wahrheitspfad (Dhammapadam) übertragen von Karl Eugen Neumann, Artemis-Verlag Zürich/Paul Zsolnay Verlag Wien
gestern abend am See...
Die beste Wahrheit die des Leids,
Der Dinge bestes Heiligkeit,
Der beste Mensch der Sehende.
Ja, dieser ist der wahre Weg,
Kein andrer macht das Auge rein;
In seiner Fährte schreitet hin,
So blendet ihr den Herrscher Tod.
In seiner Fährte vorschreitend
Macht ihr ein Ende allem Leid;
Verkündet ward von mir der Weg,
Erkannt die Ebbung aller Qual.
Ihr selbst müßt streben heißen Sinns,
Die Buddhos sind Verkünder nur;
Den Standhaften, den Weisen wird
Erlösung aus dem Todesreich.
"Das ganze Sein fließt immerfort" -
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zur Läuterung.
"Das ganze Sein ist flammend Leid"-
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zu Läuterung.
"Die ganze Welt ist wesenlos" -
Wer dies mit weisem Sinne sieht,
Wird bald des Leidelebens satt:
Das ist der Weg zu Läuterung.
In Kampfesnöten ohne Kampfesneigung,
Jung, kräftig, und doch schwach und matt und lässig,
Verzagten, trägen Denkens und Entschließens,
Nicht findet weise der Bequemliche den Weg.
Die Rede wahrend, wahrend die Gedanken,
Bewahr' vor allem Bösen auch dein Handeln;
Hast die frei Tatengänge du geläutert,
magst du gelangen auf den Weg der Heiligen.
Der Weisheit Vater ist der Ernst,
Der Leichtsinn ist der Weisheit Tod;
Erkenne wohl den Scheideweg:
Da winkt der Tod, das Leben dort,
Und wähle standhaft jenen Pfad,
Wo deine Weisheit wachsend steigt.
Den Willen fället, nicht den Wald,
Im Willenswalde wohnet Graus;
Habt diesen Wald ihr ganz gefällt,
Dann, Jünger, seid ihr willenslos.
(Begierde, Wunsch, Wille =
wunschlos, erlöschen, erlöst)
So lang vertilgt nicht ist die Willensgier,
Ganz, ohne kleinsten Rest, des Mannes zum Weibe,
So lang auch bleibet er gebunden,
Wie an die Mutterkuh ein säugend Kalb.
Entreiß' dir alle Eigenliebe,
Wie man im Herbste Spargellotus auszieht;
Vollende die Erlösung, das Naibbanam,
Das der Vollkommene verkündet hat.
"Hier werde ich die Regenzeit
Und dort den Sommer zubringen":
So plant und überlegt der Tor,
Der Zwischenfälle denkt er nicht.
Wem Weib und Kind und Haus und Hof
Betörend fesseln jeden Sinn,
dem naht, wie Hochflut überfällt
Ein schlafend Dorf, der jache Tod.
Die Kinder bieten keinen Schutz,
Die Eltern nicht, die Brüder nicht,
Keine Freund und kein Genosse hilft,
Wann uns der Tod ergriffen hat.
Wer dies als notwendig erkennt,
Der Weise, treu der Ordeszucht,
Wird klären binnen kurzer Zeit
Den Weg, der zum Nibbanam führt.
aus Die Reden Gotamo Buddhos, Sammlung der Bruchstücke, Lieder der Mönche und Nonnen, Wahrheitspfad (Dhammapadam) übertragen von Karl Eugen Neumann, Artemis-Verlag Zürich/Paul Zsolnay Verlag Wien
gestern abend am See...
Belleeer - 2009-06-13 14:14