Wahrheit und Wirklichkeit
weil es so schön zu meinem Blog passt: "Der Worte viele... Was ist Wahrheit?"
(mein Spruch bezieht sich tatsächlich AUCH auf diese TextStelle... ;o)))
und das Thema mich sehr betrifft...
Einspruch:
Ferdinand von Schirach über die Prozesse gegen Verena Becker und Jörg Kachelmann
Schirach, 46, ist Strafverteidiger und Schriftsteller in Berlin. Für den Spiegel schreibt er monatlich die Kolumne "Einspruch"
"In Wirklichkeit war Pilatus der Statthalter des römisches Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. Es gibt zahllose Legenden über ihn, aber historisch gesichert ist wenig. Wahrscheinlich war er ein durchschnittlicher Staatsbeamter, abgestellt in der Provinz, weit weg von Rom, überarbeitet, angestrengt und genervt von dem neuen Verfahren. Pilatus war nach römischem Recht der höchste Richter in der Provinz, er traf die letzten Entscheidungen. Jesus wurde ihm vorgeführt, die Anklage hatte Tod durch Kreuzigung beantragt. Nach dem Johannes-Evangelium sagte er zu Jesus:
Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? (Joh. 18,38).
Und nun kommt es: Pilatus wartet nicht die auf die Antwort, er wendet sich ab und erklärt, er fände keinen Grund, Jesus zu verurteilen.
Ich stelle mir vor, dass Pilatus nur mit den Worten zuckte und sagte: "Was ist schon Wahrheit." Der Tatnachweis gegen Jesus war nicht zu führen, er beanspruchte kein weltliches Reich. Pilatus überließ die Entscheidung dem Volk und wusch seine Hände in Unschuld.
Vielleicht hat er aber mit seiner Frage nach der Wahrheit nur die Antwort gegeben, die auch 2000 Jahre später jeder Richter geben muss. Sie ist ärgerlich, aber es gibt keine andere, und jeder, der in der Strafjustiz arbeitet, muss sie mühsam lernen:
Die Wahrheit eines Verfahrens ist nur eine Theorie über die Wirklichkeit."
"Wir wünschen uns eindeutige Beweise, wir sehnen uns nach einer Klarheit ohne Zweifel, nach einer Welt, in der die Dinge schwarz oder weiß sind."
welch' Glück, dass es diese Umstände GIBT... :D!!!, wenn auch nicht oft... ;o)))
leider fand ich diesen Artikel nicht online... :o(
deshalb liebe Leute... kauft den Spiegel dieser Woche, Nr. 43 / 25.10.2010, und lest...
dies war eine kleine WerbeVeranstaltung... ;o)))
gefunden!!!
(mein Spruch bezieht sich tatsächlich AUCH auf diese TextStelle... ;o)))
und das Thema mich sehr betrifft...
Einspruch:
Ferdinand von Schirach über die Prozesse gegen Verena Becker und Jörg Kachelmann
Schirach, 46, ist Strafverteidiger und Schriftsteller in Berlin. Für den Spiegel schreibt er monatlich die Kolumne "Einspruch"
"In Wirklichkeit war Pilatus der Statthalter des römisches Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. Es gibt zahllose Legenden über ihn, aber historisch gesichert ist wenig. Wahrscheinlich war er ein durchschnittlicher Staatsbeamter, abgestellt in der Provinz, weit weg von Rom, überarbeitet, angestrengt und genervt von dem neuen Verfahren. Pilatus war nach römischem Recht der höchste Richter in der Provinz, er traf die letzten Entscheidungen. Jesus wurde ihm vorgeführt, die Anklage hatte Tod durch Kreuzigung beantragt. Nach dem Johannes-Evangelium sagte er zu Jesus:
Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? (Joh. 18,38).
Und nun kommt es: Pilatus wartet nicht die auf die Antwort, er wendet sich ab und erklärt, er fände keinen Grund, Jesus zu verurteilen.
Ich stelle mir vor, dass Pilatus nur mit den Worten zuckte und sagte: "Was ist schon Wahrheit." Der Tatnachweis gegen Jesus war nicht zu führen, er beanspruchte kein weltliches Reich. Pilatus überließ die Entscheidung dem Volk und wusch seine Hände in Unschuld.
Vielleicht hat er aber mit seiner Frage nach der Wahrheit nur die Antwort gegeben, die auch 2000 Jahre später jeder Richter geben muss. Sie ist ärgerlich, aber es gibt keine andere, und jeder, der in der Strafjustiz arbeitet, muss sie mühsam lernen:
Die Wahrheit eines Verfahrens ist nur eine Theorie über die Wirklichkeit."
"Wir wünschen uns eindeutige Beweise, wir sehnen uns nach einer Klarheit ohne Zweifel, nach einer Welt, in der die Dinge schwarz oder weiß sind."
welch' Glück, dass es diese Umstände GIBT... :D!!!, wenn auch nicht oft... ;o)))
leider fand ich diesen Artikel nicht online... :o(
deshalb liebe Leute... kauft den Spiegel dieser Woche, Nr. 43 / 25.10.2010, und lest...
dies war eine kleine WerbeVeranstaltung... ;o)))
gefunden!!!
Belleeer - 2010-10-26 18:01
je nach perspektive ist dann auch darüber zu urteilen.
wobei "gerechtigkeit" versucht, dies in einem bestehenden wertesystem auszuloten.
na...
gibt es da noch eine andere Wahrheit?
Sir... das Opfer warf seinen Kopf meiner Kugel entgegen...
ich KANN NICHTS dafür...
oder...
ich musste mich doch wehren... ich wurde verfolgt...
deswegen versuchte ich den Getroffenen aufzuhalten...
sonst hätte er mich getötet...
allerdings getroffen ist ungleich nichtgetroffen...
noch irgendwelche Fragen... ;o)))???
ich habe Dir zwei Beispiele aufgeführt...
Nichtgetroffen...
NICHTGETROFFEN...
ist das so schwer???
es ist kein Loch im Kopf vorhanden!!!
jetzt kannst Du halt noch über den
VERSUCH des Treffens diskutieren... ;o)))
urteilen und VERURTEILEN...
es gibt da auch den Punkt der
Verhältnismäßigkeit von Notwehr...
Strafrecht ist echt schwer...
vielleicht erinnerst Du Dich an
meine Beiträge zur Notwehr
bzgl. der SBahnÜbergriffe...
Notwehr mit dem Messer: lange Knast?
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/notwehr-mit-dem-messer-lange-knast-71541.html
Pfefferspray
http://de.wikipedia.org/wiki/Pfefferspray
Notwehr
http://de.wikipedia.org/wiki/Notwehr
ach so...
zusätzlich verstärken... Danke... ;o)))
zu dem Prozess um Kachelmann...
äußerst mutig finde... unabhängig von der Schuldfrage...
viele VergewaltigungsOpfer prozessieren erst gar nicht,
weil Aussage gegen Aussage steht, und sie sich sehr
disponieren müssen... die Beweise sind schwer zu
führen... Verunglimpfungen an der TagesOrdnung...
da können VerfahrensEinstellungen auch einen Schutz
bedeuten...
ich habe Erfahrung mit den perfekten Gesichtern
von Soziopathen... hatte ja eine ausführliche Behandlung
des Themas hier am Blog... da wird es dann doppelt schwer...
die sind meistens sooo nett... und natürlich stolz auf ihr
gelungenes SCHAUSPIEL... bis man das Vergnügen hat,
ihr zweites Gesicht kennen zu lernen...
deswegen ALLE ACHTUNG!!! vor dieser Frau...
meine persönliche erfahrung
es ist also besser, es gäbe überhaupt kein gericht in unserem jetzigen sinne
denn bei einer gesellschaft wie der heutigen (wo zum beispiel der reichere mandant sich den besseren anwalt nehmen kann(welcher seine abmachungen mit dem staatsanwalt im kaffehaus aushandelt) und wo ein dummer richter nach etlichen offensichtlich zweifelhaften sprüchen weiter agieren darf, wo das gestz für eigentumsdelikte höhere strafen als für gewalt gegen kinder vorsieht.... der ausgang jedenfalls meist von vornherein klar.
auch bei kachelmann ist klar: er hat als der mächtigere, gutbetuchte geschäftsmann die besseren anwälte und wir d ergo freigesprochen.