Wie unbegreiflich...
der Lehrer sich auch verhalten mag, bewahrt immer eine reine Wahrnehmung und erkennt in der Art, wie er die Dinge tut, seine Geschickten Methoden.
Der große Pandit Nartopa war bereits hoch gelehrt und vervollkommnet, als ihm sein Yidam sagte, sein Lehrer aus früheren Leben sei der große Tilopa, und um ihn zu finden, müsse er ins östliche Indien reisen. Naropa machte sich sofort auf den Weg. Am Ziel der Reise angekommen, hatte er keine Ahnung, wo er Tilopa suchen sollte. Er fragte die örtlichen Bewohner, die von nichts wußten.
"Gibt es in dieser Gegend niemanden mit dem Namen Tilopa?" insistierte Naropa.
"Doch, da ist einer, Tilopa der Kastenlose und Tilopa der Bettler genannt."
"Das Verhalten von Siddhas ist unverständlich, das könnte er sein", dachte sich Naropa. Als er weiterfragte, wo dieser Tilopa der Bettler lebte, zeigten sie auf eine eingefallene Mauer in der Entfernung, hinter der Rauch aufstieg.
Dort angekommen, fand er Tilopa vor einem hölzernen Kübel mit Fischen sitzen, von denen einige nocht lebten, andere bereits tot waren. Tilopa nahm einen Fisch heraus, röstete ihn über dem Feuer und steckte ihn in den Mund, wobei er mit den Fingern schnippte. Naropa warf sich mit der Bitte vor Tilopa nieder, ihn als Schüler anzunehmen.
"Was redest du da", sagte Tilopa. "Ich bin nur ein Bettler." Aber Naropa blieb beharrlich, und so willigte Tilopa ein.
Nun war es keinesweg so, dass Tilopa die Fische getötet hatte, weil er hungrig war und nichts anderes zu essen hatte. Fische sind Wesen mit viel negativem Karma, völlig unwissend, was zu tun und was zu vermeiden ist, und Tilopa besaß die Macht, sie zu befreien. Indem er ihr Fleisch aß, stellte er eine Verbindung mit ihrem Bewußtsein her, das er dann in ein reines Buddha-Geflde beförderte.
Fast alle mächtigen Siddhas lebten auf einer sehr niedrigen sozialen Stufe, oft waren sie Kastenlose; Saraha stellte Pfeile her, Shavaripa war Jäger. Laßt euch deshalb niemals durch das Verhalten eures Lehrers irre machen. Übt euch darin, immer eine reine Wahrnehmung zu haben.
Deutet sein Verhalten nicht falsch.
Die meisten indischen Siddhas lebten
Wie gewöhnliche Übeltäter, Ausgestoßene,
Heruntergekommener als die Gemeinsten der Gemeinen.
aus
DIe Worte meines vollendeten Lehrers
Patrul Rinpoche
arbor
Der große Pandit Nartopa war bereits hoch gelehrt und vervollkommnet, als ihm sein Yidam sagte, sein Lehrer aus früheren Leben sei der große Tilopa, und um ihn zu finden, müsse er ins östliche Indien reisen. Naropa machte sich sofort auf den Weg. Am Ziel der Reise angekommen, hatte er keine Ahnung, wo er Tilopa suchen sollte. Er fragte die örtlichen Bewohner, die von nichts wußten.
"Gibt es in dieser Gegend niemanden mit dem Namen Tilopa?" insistierte Naropa.
"Doch, da ist einer, Tilopa der Kastenlose und Tilopa der Bettler genannt."
"Das Verhalten von Siddhas ist unverständlich, das könnte er sein", dachte sich Naropa. Als er weiterfragte, wo dieser Tilopa der Bettler lebte, zeigten sie auf eine eingefallene Mauer in der Entfernung, hinter der Rauch aufstieg.
Dort angekommen, fand er Tilopa vor einem hölzernen Kübel mit Fischen sitzen, von denen einige nocht lebten, andere bereits tot waren. Tilopa nahm einen Fisch heraus, röstete ihn über dem Feuer und steckte ihn in den Mund, wobei er mit den Fingern schnippte. Naropa warf sich mit der Bitte vor Tilopa nieder, ihn als Schüler anzunehmen.
"Was redest du da", sagte Tilopa. "Ich bin nur ein Bettler." Aber Naropa blieb beharrlich, und so willigte Tilopa ein.
Nun war es keinesweg so, dass Tilopa die Fische getötet hatte, weil er hungrig war und nichts anderes zu essen hatte. Fische sind Wesen mit viel negativem Karma, völlig unwissend, was zu tun und was zu vermeiden ist, und Tilopa besaß die Macht, sie zu befreien. Indem er ihr Fleisch aß, stellte er eine Verbindung mit ihrem Bewußtsein her, das er dann in ein reines Buddha-Geflde beförderte.
Fast alle mächtigen Siddhas lebten auf einer sehr niedrigen sozialen Stufe, oft waren sie Kastenlose; Saraha stellte Pfeile her, Shavaripa war Jäger. Laßt euch deshalb niemals durch das Verhalten eures Lehrers irre machen. Übt euch darin, immer eine reine Wahrnehmung zu haben.
Deutet sein Verhalten nicht falsch.
Die meisten indischen Siddhas lebten
Wie gewöhnliche Übeltäter, Ausgestoßene,
Heruntergekommener als die Gemeinsten der Gemeinen.
aus
DIe Worte meines vollendeten Lehrers
Patrul Rinpoche
arbor
Belleeer - 2010-10-04 08:18