Kranke Seele...
Auf der anderen Seite ist der Zustand "der kranken Seele" möglicherweise ein Stadium, das der Erleuchtung unmittelbar vorhergeht - eine unabweisbar religiöse Erfahrung. Allerdings ist diese Befindlichkeit nicht gerade durch besondere Glücksgefühle charakterisiert, und wie David im 23. Psalm betont, sind gerade in diesem Stadium außerordentlich viel Vertrauen und Mut nötig, um auf dem einmal eingeschlagenen Weg unbeirrt voranzuschreiten. Der Christ und der Jude setzen in diesem Zustand äußerster Vereinsamung ihren ganzen Glauben in Gott. Der Zen-Schüler fühlt sich sogar noch mehr vereinsamt und muss sich auf seinem beschwerlichen Weg allein mit dem Vertrauen in den Zazen-Prozeß begnügen. Die kranke Seele steht eigentlich auf der Schwelle der Verwandlung, wie sie sich im großen Tod vollzieht; im nächsten Schritt ihrer Entfaltung muss sie für sich selbst ersterben und einen Tod auf sich nehmen, der mit der im Akt der geistigen Wiedergeburt zum Durchbruch gelangenden Erleuchtung zusammenfällt. Aber auch im Zustand der Verwüstung, wie er für die kranke Seele charakteristisch ist, muss der Schüler an der Zazen-Praxis unbeirrbar festhalten und sowohl die innere Verwüstung als auch die kranke Seele selbst loslassen. Er muss ganz einfach wie bisher seine Zazen-Praxis einbringen. Er muss versuchen, durch das Zählen der Atemzüge und die Einswerdung mit dem Koan Selbstvergessenheit zu erlangen.
aus
Zen als Lebenspraxis
Robert Aiken
Diederichs Gelbe Reihe
aus
Zen als Lebenspraxis
Robert Aiken
Diederichs Gelbe Reihe
Belleeer - 2010-08-30 14:41
einfach...
ohne Anstrengung... auch nicht beim
Sitzen... bequeme Haltung der Beine
bis "mehr" geht... > als Hinweis)... alles
Loslassen... mal so auf die Kürze...
nur keinen Stress!!! Anstrengung!!!
Wollen!!! Verkrampfen!!! Da braucht
es dann auch kein Zählen von Atem-
zügen oder irgendeinen Koan...