Donnerstag, 19. August 2010

Fordert...

das denn die Liebe, dass man werde wie der andere?
Nein, und tausendfach nein.
Paula Modersohn-Becker

P1017139

die Fessel der Logik...

Sutra 42 spricht von der ersten Verwandlung, die auf diese Weise geschieht. Sie wird auch savitarka samapatti genannt. In dieser Art der samapatti sieht man die Wirkungen der Worte, ihrer Bedeutungen und der Erkenntnis, die sie vermitteln, und ebenso die Verwirrung, die aus der Vermischung entsteht. In dieser Wahrnehmung wird jeder der drei Faktoren mit seiner spezifischen Funktion als von den anderen unterschieden erkannt. Aufgrund der klaren Wahrnehmung der Unterschiede ist kein Platz für Verwirrung, die immer wieder aus der gegenseitigen Vermischung dieser drei Faktoren entsteht. Diese Verwirrung führt dazu, dass man das Wort für die Sache hält und umgekeht. Und da Wissen gewöhnlich nichts anderes ist als ein Vorgang, in dem man Dinge mittels Worte und ihrer konventionellen Bedeutungen wiedererkennt, kommt es zu einer erstaunlichen Verwirrung, voller innerer, nicht erkannter Widersprüche. Da sich das Wissen auf die Vergangenheit bezieht und daher eine gewohnheitsmäßige Reaktion auf gegenwärtige Wahrnehmungen darstellt, ist es immer gebunden an Worte und deren festgelegte Bedeutungen, die sich auf Eindrücke vergangener Erfahrungen gründen.

Dieses ganze Chaos wird in der savitarka samapatti durchschaut. Sie heißt savitarka, weil alles Wissen, das durch Worte und ihre konventionellen Bedeutungen vermittelt ist, grundsätzlich logisch ist. Tarka heißt logische Schlußfolgerung. Und Schlußfolgerung fordert einen Bezugspunkt im Gedächtnisapparat. Der Einfluss, den dieses logische Denken auf den Geist der Menschen in der ganzen Welt ausübt, ist so groß, und das gesellschaftliche Ansehen, das ihm zukommt, so ungeheuer, dass die Versklavung des Menschen fast unheilbar scheint. Savitarka samapatti befreit den Menschen aus dieser bewußtlosen Versklavung!!!

Wenn man das Wesen und die Struktur des logischen Denkens durchschaut hat, wird man aus seinen Fesseln befreit. Diese Freiheit vom logischen Denken führt zu einem Geisteszustand, der nirvitarka samapatti genannt wird, d. h. eine Betrachtung ohne Schlußfolgerung oder logisches Denken. Diese entsteht in einem Vorgang, der alle vom Wort erzeugten Eindrücke oder Erinnerungen aufhebt, die gewöhnlich das Funktionieren des Wiedererkennens und der Schlußfolgerung begründen. Wenn der Geist von allen vergangenen Eindrücken gereinigt und das Gefäß des Gedächtnisses entleert ist, herrscht nicht mehr das Wiedererkennen, sondern die reine Erkenntnis. In diesem Zustand wird das ganze logische Denken mit den Worten und ihren konventionellen Bedeutungen als ein Hindernis erkannt für die direkte Anschauung der Wahrheit bzw. der Dinge, wie sie in Wahrheit sind.

Wenn man von den Fesseln des logischen Denkens befreit ist, beginnt man die Dinge so zu sehen, wie sie sind, in ihrem existentiellen Leuchten, ohne die Vermittlung der Worte und ihrer konventionellen Bedeutungen.

!!!Man befindet sich dann in einem Zustand vorurteilsloser, freier Untersuchung, ein forschender Denkvorgang, der vicara ist. Dieser unterscheidet sich von allen logischen Denkprozessen, die im vicara keinen Platz finden!!!

In dieser freien Untersuchung beobachtet man nur, was ist, und zieht keine Schlüsse daraus. Denn sich in Schlußfolgerungen zu verwickeln, was notwendig Wählen und logisches Denken erfordert, würde bedeuten, in die Verwirrung und das Chaos zurückzufallen. Man hält sich daher in einem Zustand wacher Aufmerksamkeit und sieht die Dinge nur, wie sie in ihrer existentiellen Echtheit sind. Dieses reine Schauen offenbart die subtilen Elemente, die den DIngen und ihren natürlichen Wechselwirkungen zugrunde liegen. Die Empfänglichkeit ist nun so geschärft und so durchdringend, dass Dinge und ihre subtile Bewegungen, die vorher nie gesehen wurden, nun erkannt werden wie im Licht einer inneren Erleuchtung. Das ist savicara samapatti. Und wenn die subtilen Elemente, die den Bewegungen der Dinge zugrunde liegen, gesehen werden, geschieht es, gerade weil sie so gesehen werden, wie sie sind, dass sie sich in einem Seinszustand auflösen, in dem sie alle Merkmale verlieren, an denen sie identifiziert werden könnten. Un da nichts mehr übrigbleibt, was zu identifizieren wäre, hört die Bewegung des vicara auf.

Die Wurzeln des Yoga
Die klassischen LehrSprüche des Patanjali -
die Grundlage aller Yoga-Systeme
O. W. Barth


auch so können WohnPlätze in "erster Reihe" aussehen... ;o) Isar...

P1017135

5... :o)))

Sutra 40 besagt, dass derjenige, der gelösten Geistes vairagya übt, große Meisterschaft (vasikara) erlangt. Der ruhige, stetige Geisteszustand, vom Unrat vergangener Eindrück gereinigt, schwingt sich zu einer Meisterschaft auf, die von kleinsten Körperteilchen bis zur Weite des Sternenmeeres im grenzenlosen All reicht. (so sieht es aus!!!). Sutra 41 gibt Auskunft, wie eine solche umfassende und durchdringende Kraft zustande kommt.

Sutra 41 stellt fest, dass durch die Macht der vasikara-Bewegung der Geist rein und kristallklar wird. Und ebenso wie ein reiner Kristall die Farben von Gegenständen in seiner Nähe durchläßt, so werden nun auch die "Farben" der subtilen Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und der objektiven Welt durch den Geist transparent. Diese Wechselbeziehung findet ständig durch die Sinnesorgane statt, obwohl der Mensch, der in vrtti-sarupya befangen ist, dafür nicht empfänglich ist. Die Reinheit und Klarheit, die durch vasikara-vairagya entsteht, macht den Geist äußerst empfindsam für alles, was innen und außen jeden Augenblick vor sich geht. Ein solcher Geist ist daher durchlässig für den Erkenner, das Erkannte und die Instrumente des Erkennens, die Sinne, durch die der Mensch ständig in Beziehung zu seiner Umwelt tritt...

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O. W. Barth


auf dem Weg...

P1017137

Frei von Worten und Erfahrungen...

3. Bei der Übung wird deutlich, dass dieser ruhige Zustand kommt, eine Weile andauert und wieder vergeht. Das bringt die Tatsache zu Bewusstsein, dass es etwas im Geist geben muss, dass die Bewegung der vrttis verursacht, ungeachtet der Entscheidung für das Nicht-Wählen. Man entdeckt dann, dass Worte und Eindrücke vergangener Erfahrungen zwei Faktoren sind, deren vereinte Wirkung den Strom des bedingten Bewußtseins ständig in Bewegung hält. Diese Erkenntnis führt einen zu einer völligen Enttäuschung (vairagya) in bezug auf Worte und Erfahrungen. Man beschließt daher, sich nicht mehr auf sie einzulassen und in einem ruhigen Zustand zu verharren, der frei oder nicht beeinflusst ist von Worten und Erfahrungen. Diese Erkenntnis offenbart einem eine ganz neue Welt, in der der Geist sich ohne Hilfe von Worten und Erfahrungen frei bewegt. Diese Welt der Freiheit wird vasikara vairagya genannt.

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O. W. Barth


P1016961

2. Die negative Bewegung,

die von dem negativen Akt des Nicht-Wählens ihren Ausgang nahm, enthüllt einem die folgenden Tatsachen: dass es zwei Arten von vrttis gibt, leidvolle und leidlose; dass der Mensch dazu neigt, die leidlosen anzunehmen und die leidvollen zu vermeiden; dass dieses unkritische Annehmen und Verwerfen falsche Identifizierungen (vrtti-sarupya) zur Folge hat und den Menschen zu einer Lebensweise führt, die von den fünffachen vrttis beherrscht wird; und dass diese von vrttis-sarupya bestimmte Lebensweise das Wesen und die Struktur der konditionierten Psyche ausmacht. Die Erkenntnis dieser ganzen Struktur der Identifizierungen bestärkt einen in dem Entschluß, im Nicht-Wählen auszuharrren. Diese Einsicht und dieser Entschluss führen auch zu der Entdeckung, dass die scheinbare Kontinuität der vrttis nicht kontinuierlich ist. Die Tatsache ist vielmehr die, dass die vrttis nicht kontinuierlich aufeinanderfolgen und dass man, wenn man aufmerksam genug ist, zwischen zwei vrttis eine Pause machen kann, frei von jeder Bewegung oder Tätigkeit des Geistes. Dies nennt man shiti, den unerschütterlichen, ruhigen und beständigen Geisteszustand. Ein intensives Einüben in diesen Ruhezustand (shiti) wird Übung (abhyaza) genannt.

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O. W. Barth


P1016998

Wahl... oder NichtWahl...

das ist hier die Frage... oder nicht wirklich... ;o)))

Sutra 40 spricht von der Beherrschung des Geistes, die sich von den kleinsten Teilchen bis zu dem grenzenlosen Himmel erstreckt. Das mag phantastisch erscheinen. Aber wenn wir der inneren Logik der Sutren folgen, angefangen von Sutra 2 bis 41, können wir vielleicht die Möglichkeiten und Potentialitäten des menschlichen Geistes in den Blick bekommen, und wir werden vielleicht fähig, sie durch die Disziplin des Yoga zu verwirklichen. Die innere Logik der Sutren ist die folgende:

1. Sutra 2 spricht von citta-vritti-nirodha und Sutra 4 von vrtti-sarupya. Das letztere erzeugt einen Fluß des bedingten Bewußtseins, in dem die Menschen geboren werden, unvermeidlich Leid erfahren und dann sterben. Wenn sich einer dieser Absurdität und der Sinnlosigkeit eines derart konditionierten Lebens bewußt wird, bleibt er einen Augenblick stehen, um sich über dieses sinnlose Treiben klar zu werden. In diesem Stillstand erkennt er die Tatsache, dass an der Wurzel dieses sinnlosen Treibens die Tendenz zum Wählen liegt, die dem Menschen angeboren ist, und dass diese Tendenz sich durch angeborene Neigungen und Abneigungen auswirkt. Es ist diese Bewegung der wählenden Tendenz im Menschen, die ihn an das verwirrende und verderbliche Gefängnis von vrtti-sarupya fesselt - eine selbstgemachte Welt willkürlicher Identifizierungen der vrttis. Einer, der diese Tatsache durchschaut, entscheidet sich dafür, nicht zu wählen, und sieht zu, was dann geschieht. Dieser negative Akt des Nicht-Wählens in der Absicht, aus dem Gefängnis des vrtti-sarupya zu entkommen, führt den Menschen zur Disziplin des Yoga.

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P1016979

Freiheit in Weisheit

Der Worte viele......... Was ist Wahrheit?

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